Am 15. April 2025 war es endlich soweit…unser neues Baby wurde geboren.

Wir hatten die Gelegenheit, ein Kellerstöckl mit einem kleinen Grundstück, eine sogenannte Pince, in Ungarn zu erwerben.

Im Namen unseres Vereins FREYA, bauen wir dort gerade einen Food Forest, einen sogenannten „Essbaren Waldgarten“ auf.

Das ist ein ganzheitlich ausgerichtetes Pilotprojekt, welches uns zeigen soll, inwiefern eine ganzjährige Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln direkt aus unserer nächsten Umgebung möglich ist.

Dies erfolgt durch die verschiedenen Vegetationsschichten des „Ökosystems Wald“.

Dazu unterteilt man den, für dieses Projekt designierten Bereich, in eine

welche dafür sorgen soll, dass ein harmonisches Miteinander der Pflanzen und der Natur mit wenig bis gar keinem langfristigen Eingriff und kaum Arbeit für den Menschen möglich ist.

Hohe Baumschichten sind

Niedrige Baumschichten sind

Bei der Strauchschicht wird vorwiegend mit etwas niedrigeren Obststräuchern, wie

gearbeitet.

Bei der Krautschicht kommen mehrjährige, nicht verholzende Pflanzen, wie diverse Kräuter und Wurzelgemüse und eventuell mit Vitalpilzen geimpfte Baumstämme zum Einsatz. Mit dieser ausgewogenen Symbiose, ist ein Food Forest aufgrund von symbiotischem Verhalten in der Lage, mit seinen pflanzlichen Nachbarn gut zu interagieren und Nährstoffe bestmöglich zu verwerten.

Ziel ist es, unter anderem die Arten- und Insektenvielfalt zu fördern und beinahe ganzjährig die unterschiedlichsten Obst-, Gemüse– und Kräutersorten ernten zu können…was auch immer gerade Saison hat.

Zudem bietet ein Food Forest jederzeit und überall leicht beschattete Plätzchen, sodass Großteils auf eine zusätzliche Bewässerung der untergepflanzten Kräuter und verschiedenen Gemüsesorten verzichtet werden kann.

Auch der Einsatz von sogenannten Baum-Gilden wird von uns am neuen Grundstück gerade erprobt.

Gilden sind ein Zusammenschluss von sich gegenseitig unterstützenden Pflanzen mit unterschiedlichem Wirkungsspektrum:

und noch ein paar Dichternarzissen (Narcissus Poeticus) zum Vertreiben von Wühlmäusen…und fertig…das erste Stück Waldgarten/Baum-Gilde ist bereits entstanden.

Auf dieselbe Weise werden nun weitere Pflanzen, Sträucher und Bäume miteinander kombiniert. Pflanzen, die nach ihrer „Starter“ Funktion nicht mehr benötigt werden, verschwinden im Laufe der Zeit ganz von selbst und neue werden sich stattdessen ansiedeln.

Und so erscheint der Food Forest mit seinen Baum-Gilden von Jahr zu Jahr in unterschiedlichsten Formen, was ihn erst interessant erscheinen lässt.

Doch das gehört dazu, denn so ein Wald ist dynamisch und im ständigen Wechsel…und genau das macht ihn so lebendig.

Die Pläne für unsere nächsten Baum-Gilden werden gerade erstellt, um sie bei unserem nächsten Aufenthalt in Ungarn umzusetzen. Doch zuerst musste das gesamte Grundstück abgegangen werden, um den momentanen Bäume- und Sträucher Bestand festzustellen.

Unser, im Moment noch sehr verwilderter „Naturgarten“ wird vor allem von mittelgroßen Walnussbäumen bevölkert und so werden wir dort zuerst einmal mit dem Ausbringen von Trüffelsporen und Stinkendem Storchenschnabel – als Kraut mit großer Heilwirkung – beginnen.

Bei den zahlreich vorkommenden Akazien gestaltet sich das Ganze schon schwieriger, da diese Akazien weitreichende Ausläufer bilden und den Boden im weiteren Umfeld mit Stickstoff anreichern. Durch die Ausläufer können sie andere Pflanzen weitläufig verdrängen und durch die Stickstoffanreicherung möglicherweise sogar vergiften, zumal eine ausgewachsene Akazie den Boden auch stark austrocknet.

Aber anscheinend funktioniert, als bereits mehrfach erprobte Alternative, eine Unterpflanzung mit Bodendecker-Rosen. Viele alte, ehemals kultivierte Weinstöcke, Himbeerstauden und teilweise abgestorbene Hollerbüsche (die wir bereits mit den Sporen des Judasohres geimpft haben), runden unseren momentanen Food Forest ab.

Noch könnten wir uns damit nicht, beziehungsweise nur sehr einseitig versorgen. Aber inwieweit unsere Umsetzung eines theoretischen Wissens in die Praxis funktioniert, werden wir in den nächsten Wochen und Monaten miterleben.

Aber ein großer Schritt Richtung ganzjähriger Selbstversorgung mit Kräutern, Gemüse, Obst und Pilzen ist getan.