Ein Blick hinter die Kulissen: Die Morchelzucht von Freya
Im Frühjahr 2023 wagte der Verein FREYA den spannenden Versuch, ein eigenes Morchelzucht-Projekt zu starten. Nach umfassenden Recherchen und einer Kosten-Nutzen-Abwägung begann unser Pilotprojekt in Kooperation mit der Gärtnerei Lakonig in Treffen. Diese bot uns die perfekte Infrastruktur und ausreichend Platz, um unser Vorhaben umzusetzen.
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Morchelzucht
Morcheln gedeihen am besten auf alkalischen Böden. Obwohl die exakte wissenschaftliche Erklärung noch unklar ist, scheint Kiefernrinde eine Schlüsselrolle zu spielen. Sie hilft, den pH-Wert des Bodens so zu verändern, dass optimale Bedingungen für die Morchel entstehen.
Daher bedeckten wir den unbehandelten, biologischen Boden mit einer etwa 10 cm dicken Schicht aus Kiefernrindenmulch. Dieser Schritt war entscheidend, um die Basis für eine erfolgreiche Morchelzucht zu legen.
Der Start: Sporen aus einer besonderen Quelle
Die Morchelsporen für unser Projekt kauften wir in einem Wiener Spezialitätenladen – in getrockneter Form. 30 Gramm dieser getrockneten Morcheln wurden in einem Liter lauwarmem Wasser und etwas Zucker eingeweicht und zerkleinert. Anschließend verteilten wir diese Mischung sorgfältig auf dem vorbereiteten Mulchfeld.
Erste Erfolge in der Morchelzucht
Nach einigen Wochen tat sich zunächst nichts – doch eines Spätsommertages entdeckten wir die ersten Fruchtkörper. Sie waren klein und unscheinbar, aber der erste Erfolg unserer Morchelzucht war greifbar.
Mit der richtigen Bodenaufbereitung und etwas Geduld gelang es uns, ein für die Morcheln ideales Klima zu schaffen. Innerhalb kurzer Zeit sprossen insgesamt 14 Fruchtkörper aus dem Boden. Diese Ernte war nicht nur ein großer Erfolg, sondern auch ein wahrer Genuss!
Überraschende Symbiose mit Hirtentäschel
Interessanterweise gruppierten sich einige Morcheln um eine wild wachsende Hirtentäschel-Pflanze im Gewächshaus. Diese überraschende Symbiose weckte unser Interesse und wird in der nächsten Versuchsreihe genauer untersucht.

Morcheln: Eine Delikatesse mit gesundheitlichem Mehrwert
Morcheln sind nicht nur geschmacklich eine Besonderheit, sondern auch reich an Eiweiß, Vitaminen und Kohlenhydraten. Studien belegen, dass sie antioxidative, immunstärkende und sogar Anti-Tumor-Eigenschaften besitzen. Dennoch ist Vorsicht geboten: Roh verzehrt können Morcheln gesundheitsschädlich wirken, da das hitzelabile Hydrazin erst beim Kochen neutralisiert wird.
Morchelzucht als spannendes Projekt
Unser erstes Jahr der Morchelzucht war ein voller Erfolg. Mit minimalem Aufwand und der richtigen Vorbereitung konnten wir diese anspruchsvollen Pilze kultivieren. Die Ergebnisse motivieren uns, weiter zu experimentieren – besonders im Hinblick auf die Symbiose mit anderen Pflanzen.
Die geschmacksintensiven und nährstoffreichen Morcheln sind nicht nur eine Delikatesse, sondern auch ein wertvolles Forschungsthema für unseren Verein FREYA.
Wir halten euch weiter am Laufenden und natürlich könnt ihr uns auch gerne dazu kontaktieren.